Abschiebungen in Dortmund: Aktuelle Zahlen und Hintergründe

Es wird wohl eins der Top-Themen im Bundeswahlkampf: Wie können Abschiebungen erleichtert werden? Fast alle Parteien fordern härtete Linien oder zumindest beschleunigte Verfahren. Aber wie sieht mit den Abschiebungen bei uns in Dortmund aus?

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Dortmund: Wesentlich weniger Abschiebungen durchgeführt als geplant

Radio 91.2-Recherchen haben ergeben, von bisher 200 geplanten Abschiebungen in diesem Jahr wurden gerade einmal 67 auch tatsächlich durchgeführt - in zwei Dritteln der Fälle direkt aus dem Strafvollzug.

Mehrere Gründe fürs Scheitern der Abschiebungen in Dortmund

Viele Abschiebungen scheitern schon an der Organisation. Häufig werden Sammelflüge gebucht, die nur zwei Mal im Jahr stattfinden. Viele Herkunftsländer sind zudem nicht gerade zuverlässig, wenn es um die Rückführung geht. Einige Abschiebungen scheitern auch an medizinischen Problemen oder daran, dass die betreffende Person nicht angetroffen wird.

1.300 Menschen in Dortmund geduldet

Ein Abschiebeverfahren dauert zwischen 12 Monaten und fünf Jahren. Häufig sind es Klageverfahren, die die Abschiebung verzögern. In Deutschland dauern die im Schnitt 20 Monate. Aktuell leben 1.300 Menschen in Dortmund, die weiterhin geduldet werden. Auch medizinische Gründe oder familiäre Bindungen spielen dabei eine Rolle. Oder die Identität und das Herkunftsland sind nicht geklärt.