Causa Fuhr: Aufarbeitungskommission muss ihre Arbeit stoppen

Es geht um Machtmissbrauch und emotionale Gewalt: Im September 2022 haben zwei damalige BVB-Handballerinnen schwere Vorwürfe gegen ihren Trainer erhoben. Eine unabhängige Aufarbeitungskommission war dabei, die Vorwürfe aufzuarbeiten. Jetzt muss sie die Arbeit offenbar stoppen.

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BVB-Handballerinnen brachten den Fall ins Rollen

Im September 2022 haben zwei damalige BVB-Handballerinnen schwere Vorwürfe gegen ihren Trainer erhoben. André Fuhr wurde daraufhin fristlos bei Borussia Dortmund gekündigt. In der Folge meldeten sich weitere Sportlerinnen, die nach eigenen Angaben psychisch unter Fuhrs Trainingsmethoden gelitten hatten. Seit dem Frühjahr 2023 arbeitet eine unabhängige Aufarbeitungskommission die Vorwürfe auf. Jetzt muss das sechsköpfige Gremium seine Arbeit nach dpa-Infos stoppen. Grund sei eine einstweilige Verfügung. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt. Laut dpa will der DHB kurzfristig Widerspruch gegen die Eilentscheidung des Oberlandesgerichts in Hamm einlegen.

Abschlussbericht zum Dortmunder Fall war für Herbst vorgesehen

Der Deutsche Handballbund reagierte auf die Vorwürfe gegen Fuhr mit der Gründung einer Kommission, die sich aber nach wenigen Wochen schon wieder auflöste. Im März 2023 teilte der Verband dann mit, eine neue Kommission solle den Sachverhalt binnen 18 Monaten aufklären. Eigentlich wollte die Expertengruppe bis zum Herbst ihren Abschlussbericht vorlegen. Jetzt kommt es zur Verzögerung.

Dortmund: Fuhr soll Gesprächsangebot nicht angenommen haben

Fuhr hatte sich erst einmal öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. In einem Interview der "Sport Bild" kritisierte der frühere BVB-Trainer im vergangenen September, dass ihm viele der gegen ihn erhobenen Vorwürfe nur durch die Berichterstattung in Medien bekannt seien. Die Kommission hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, dass Fuhr noch angehört werde. Dann soll Fuhr nach Angaben einer Sprecherin der Aufarbeitungskommission ein Gesprächsangebot nicht angenommen haben, meldet die dpa.