Das Finale in Dortmund und London

Egal, wie es ausgeht: Wir feiern das Champions-League-Finale. Und zwar nicht nur hier bei uns in Dortmund, sondern überall, wo es BVB-Fans gibt.

Wo kann man das Spiel in Dortmund verfolgen?

Es gibt drei Public Viewings in unserer Stadt: Eins davon, präsentiert von Radio 91.2, startet um 16 Uhr auf dem Festplatz an der Eberstraße. Es ist zugleich das größte Rudelgucken in Dortmund mit Platz für mehr als 20.000 Menschen. Die können sich dort das Spiel ab 21 Uhr auf einer fast 100 Quadratmeter großen Leinwand ansehen. Vorher gibt es ein Bühnenprogramm mit DJ JUF-X, der Deluxe-Coverband, Kasche Kartner und weiteren Künstlern. Der Eintritt ist frei. Das gilt auch für das Public Viewing auf dem Hansaplatz; dort können bis zu 7.500 Menschen ab 19 Uhr das Geschehen verfolgen. In den Westfalenhallen 3 und 4 ist das dritte Rudelgucken für 11.000. Die Tickets dafür sind allerdings schon seit langem ausverkauft.

Was ist mit dem Wochenmarkt auf dem Hansaplatz?

Der ist wegen des Public Viewings eine Stunde früher als sonst geschlossen, nämlich seit 14 Uhr. Die zusätzliche Stunde ist nötig, um den Hansaplatz nach dem Wochenmarkt sauber zu machen und für das Rudelgucken vorzubereiten.


Wie bereitet sich Dortmund auf das Finale vor?

In ganz Dortmund sind immer wieder schwarz-gelbe Fanbekundungen zu sehen. Am auffälligsten dürften die teils extrem aufwendig geschmückten Häuser sein. Teilweise hängen riesige Banner in schwarz-gelb an der Fassade und aus den Fenstern ragen BVB-Fahnen. Die Bewohner sagen selbst oft, die Dekoration sei für die ganze Nachbarschaft und für die Kinder gedacht, damit die Begeisterung noch ansteckender wird. Außerdem auffällig: Die Glasverbot-Schilder, die an verschiedenen Stellen überall in der Innenstadt aufgehängt sind - auch, aber nicht nur in der Nähe der Public-Viewing-Schauplätze. Hier geht es darum, dass in diesen Bereichen aus Sicherheitsgründen keine Glasflaschen oder Gläser erlaubt sind.

Wie ist die Stimmung in Dortmund?

Ausgelassen. Aus der Fußgängerzone sind Fanchöre zu vernehmen. Ein großer Fanmarsch führte mit lautem Gesang vom Westenhellweg über den Hansaplatz. Auch auf dem Festplatz Eberstraße haben sich schon vor dem offziellen Beginn des von Radio 91.2 präsentierten Public Viewings jede Menge Fans eingefunden.

Was müssen Autofahrer in Dortmund beachten?

Es ist davon auszugehen, dass das Wochenende für Autofahrer in Dortmund nicht einfach wird. Das hängt sicher auch davon ab, wie das Spiel ausgeht. In den Bereich rund um die Public-Viewing-Schauplätze ist immer wieder mit Staus und Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Insbesondere ist die Eberstraße am Festplatz vollgesperrt. Es gibt außerdem einige Halteverbote. Im Falle eines Sieges dürfte es direkt nach dem Spiel zahlreiche Hupkonzerte auf dem Wall und rund um den Borsigplatz geben. Der offizielle Autokorso mit der Mannschaft soll morgen (Sonntag, 2. Juni 2024) um 16.09 Uhr starten, zuerst mit einer Ehrenrunde um den Borsigplatz, dann vier Kilometer weiter durch die Stadt bis zum Dortmunder U. Verliert der BVB, wird der Korso natürlich gestrichen.

Wie steht es um die Einsatzkräfte in Dortmund?

Die Polizei rechnet damit, dass im Laufe des Tages das Fanaufkommen in der Stadt deutlich zunehmen wird. Sie und die Feuerwehr haben jeweils spezielle Einsatzpläne vor allem wegen der Public Viewings. Für Menschenansammlung mit insgesamt zehntausenden Personen benötige man natürlich besondere Konzepte, heißt es. Für mögliche Einsätze sehen sich sowohl Polizei als auch Feuerwehr gut vorbereitet.

Wie viele Dortmunder Fans sind nach London gereist?

Der BVB rechnet mit rund 30.000 Fans, die direkt im Stadion für Stimmung sorgen werden. Zehntausende sind allerdings auch ohne Ticket nach London gefahren. Ein schwarz-gelbes London ist für Borussia Dortmund extrem wichtig - denn die Mannschaft profitiert traditionell stark vom Heimvorteil. Den hat sie im Wembley-Stadion eigentlich nicht. BVB-Profi Nico Schlotterbeck sagt aber: Mit so vielen Mitgereisten wird es sich vermutlich trotzdem nach Heimvorteil anfühlen.


Wie sind die Bedingungen auf dem Platz in Wembley?

Der Wetterbericht lässt auf geradezu traumhafte Bedingungen hoffen: weitgehend klarer Himmel, trocken, 15 Grad. Das ist deutlich besser als hier bei uns in Dortmund, wo es zwischendurch und hoffentlich nicht gerade zum Anstoß zumindest theoretisch Regen geben könnte. Was ansonsten die Vorzeichen angeht: BVB-Profi Julian Brandt sieht die Favoritenrolle von Real Madrid sogar positiv. In einem der schönsten Stadien der Welt gegen einen der besten Gegner der Welt zu spielen, sei schwer zu überbieten, so Brandt. Der BVB ist sicher: Ein Sieg heute Abend, der liegt zumindest im Bereich des Möglichen.

Welche Chancen hat der BVB auf einen Sieg?

BVB-Trainer Edin Terzic sagt: Ein Finale spielt man nicht, ein Finale gewinnt man. Das ist ungewöhnlich selbstbewusst für einen Trainer, der sich sonst eher zurückhaltend äußert und dessen Mannschaft heute gegen Real Madrid der klare Außenseiter ist. Genau deshalb hat Trainer Edin Terzic auch nochmal betont, wie unglaublich wichtig die Unterstützung der Fans ist - und zwar eindeutig nicht nur vor Ort in London. Ansonsten wird die Mannschaft die Schwächen von Real Madrid auszunutzen versuchen. Ob und wie das gelingt, ist vor dem Spiel kaum vorherzusehen.

Kommen BVB-Fans kurzfristig noch an ein Ticket fürs Stadion?

Völlig ausgeschlossen ist das nicht, aber es ist sehr unwahrscheinlich. Schwarzmarktverkäufer in London nutzen das aus, sprechen die Menschen auf der Straße direkt an und verlangen astronomische Preise. Auch die Echtheit der Tickets ist nicht immer zweifelsfrei belegt. Deshalb warnt London vor Ort auf großen Hinweistafeln, man solle sich auf keinen Fall auf einen Handel einlassen. Mehrere tausend Euro für einen Handel sind keine Seltenheit. Das Problem mit den Tickets vom Schwarzmarkt gibt es schon länger, aber es hat sich zum Finale der Champions League nochmal verschärft.


Gibt es Sicherheitsbedenken wegen des Spiels in Wembley?

Die Behörden in London haben ein eindeutigen Appell: Wer keine Eintrittskarte hat, solle vom Wembley-Stadion fernbleiben. Das hat eine Vorgeschichte: Beim EM-Finale 2021 hatten sich rund 2.000 Fans ohne Karten Zugang zum Stadion verschafft. Unter anderem mehr als 2.500 Ordner sollen das dieses Mal verhindern. Auch die Londoner Polizei mit einem restriktiven Einsatzkonzept in den Finaltag gestartet.