Dortmund bietet Problem-Jugendlichen mehr Hilfe an

Wie erreicht man Jugendliche, die nicht erreicht werden wollen? Dortmund hat ein neues Konzept für sogenannte "Systemsprenger". Wenn nichts mehr hilft, dann hilft vielleicht der „Dortmunder Weg“, sagt das Dortmunder Jugendamt.


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Hilfe für sogenannte "Systemsprenger" in Dortmund

Jugendliche, die die Gesellschaft ablehnen, kriminell, aggressiv oder drogenabhängig sind und sich oder andere in Gefahr bringen, werden als "Systemsprenger" bezeichnet. Gut 50 dieser Problem-Jugendlichen gibt es in Dortmund, das Konzept "KoSyDo" soll ihnen helfen. Denn jeder hat ein Recht auf Hilfe, sagte Dr. Annette Frenzke-Kulbach, Leiterin des Jugendamtes:

„Der Grundgedanke für uns muss immer sein: Ein junger Mensch verliert nie sein Recht auf Hilfe und gesellschaftliche Teilhabe.“

Betreuer-Team für jeden Problem-Jugendlichen in Dortmund

Jugendamt, Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Gesundheitsamt, die haben alle schon viel gesehen, aber manchmal kommen die auch an ihre Grenzen. In dem neuen Konzept wird jedem Jugendlichen ein ganzes Team an Betreuern zugeteilt: Lehrer, Ärzte, Psychologen, Jugendamt, Vormund - alle arbeiten zusammen in Fallkonferenzen und geben dem jungen Menschen im Bestfall eine Perspektive. Sechs Jugendliche sind im Moment im Programm. Andere nehmen keine Hilfsangebote an und sind schwer erreichbar.

Unterstützung auch für obdachlose Jugendliche

Auch für Jugendliche, die auf der Straße leben, gibt es eine Lösung: Ein Interventionsteam kann im Notfall flexible Hilfen anbieten. Das reicht von Betreuung auf der Straße bis zur stationären Unterbringung. Der Träger "ECHT Jugendhilfe" stellt das Kriseninterventionsteam und bei Bedarf auch Räumlichkeiten. Dieser „Dortmunder Weg“ ist jetzt erst einmal bis Februar 2027 bewilligt. Prozesse, Zusammenarbeit und Erfolge sollen laufend analysiert und evaluiert werden. Ein Zwischenbericht ist für den Oktober im kommenden Jahr geplant, Ende 2026 soll der Rat der Stadt dann über die Fortführung des „Dortmunder Weg“ entscheiden. Weitere Informationen zur Koordinierungsstelle für sog. Systemsprenger*innen Dortmund.