Dortmund: Klimabeirat will schnelleren Klimaschutz

Der Klimabeirat der Stadt Dortmund will die Klimaschutzziele schneller erreichen. Dafür hat er der Stadt nun mehrere Vorschläge gemacht.

© Sarah Franke, Stadt Dortmund

Dortmunder Klimabeirat macht Empfehlungen in sechs Feldern

Der Klimabeirat der Stadt Dortmund will den Klimaschutz vorantreiben. Dafür hat er der Stadt jetzt 14 Empfehlungen gemacht - die sollen bei der nächsten Ratssitzung am 10. November besprochen werden. Das betreffe insgesamt sechs Felder:

  • Landwirtschaft und Ernährung
  • Nachhaltiges Bauen und Stadtentwicklung
  • Erneuerbare Energien und Energieffizienz
  • Mobilität
  • Klimaanpassung
  • Übergreifende Maßnahmen

Bereits am 15. September kam der Klimabeirat zusammen, um über die Maßnahmen zu beraten.

"Quick Wins" und "Big Points"

Der Klimabeirat schlägt sogenannte Quick Wins und Big Points vor. Also Sachen die entweder schnell umgesetzt werden können oder wirklich große Mengen an Treibhausgasen einsparen. Folgende Maßnahmen schlägt der Klimabeirat vor:

„Quick Wins“:

  • Besetzung der Stelle für den Klimaschutzfonds
  • Nachhaltige Bewirtschaftung von Pachtflächen der Stadt einführen
  • Etablierung eines Kompetenzzentrums „Energie“ als Beratungsangebot für
  • Bürger*innen (hier: dlze, Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz), Priorisierung der Personalaufstockung
  • Öffentliches Bekenntnis der Stadt Dortmund als Handwerksstandort für Erneuerbare Energien
  • Vollflächige Belegung der Dächer städtischer Immobilien mit Photovoltaik und/oder Verpachtung der Dachflächen städtischer Immobilien zur Erzeugung regenerativer Energien
  • Pop-Up Fahrradwege auf z.B. Wall, Treibstraße, Grüne Straße, Heiligegartenstraße
  • Weiterführung des Multi-User Mikrodepots
  • Verstärkte Aufstellung von mobilem Grün auf hochverdichteten Flächen als Teil des Durchgrünungskonzeptes der Innenstadt

„Big Points“:

  • Erstellung eines Konzepts jedes Dezernats und Fachbereiches zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels 2035 (realistische Meilensteine, Klimafolgenanpassung integrieren, Abstimmung der Konzepte mit der städtischen Koordinierungs- und Controllingstelle Klimaschutz)
  • Erarbeitung von Konzepten und Modellen für einen Bürger*innenfonds und Bürger*innengenossenschaften zur Förderung des Ausbaus regenerativer Energien (Beispiele: Windkraftanlagen Airwin sowie Ellwiras I-III, Mieterstrommodelle)
  • Schaffung eines langfristig angelegten Klimaschutzfonds bzw. Energiefonds zur Umwandlung von privatem und wirtschaftlichem Kapital in erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen. Investitionen dieses Fonds könnten auch außerstädtisch erfolgen
  • Langfristige Pachtverträge der städtischen Landwirtschaftsflächen für nachhaltige Landwirtschaft (z. B. Ökolandbau, smart farming etc.) in Verbindung mit dem Projekt „2000 qm Acker“ und einem „Musterhof für nachhaltige Landwirtschaft“ als Kontaktfläche zwischen Landwirt*innen & kommunalen Großabnehmer*innen
  • Etablierung eines Anreizsystems zur vollflächigen Nutzung von Photovoltaikanlagen auf Dachflächen für Bürger*innen
  • Ausweitung der Einführung von Tempo 30-Zonen bis hin zur Regelgeschwindigkeit auf innerstädtischen Straßen unter Berücksichtigung und Beachtung der Anforderungen des ÖPNV, des Brand- und Katastrophenschutzes sowie des Rettungsdienstes und der Wirtschaft
  • „Die Empfehlungen des Klimabeirates basieren maßgeblich auf der fachlichen Kompetenz der Mitglieder. Wir erwarten, dass diese Vorschläge im Rat der Stadt Dortmund Gehör finden und entsprechend ihrer Dringlichkeit behandelt werden.“ so Herr Detlef Raphael, Vorstand des Klimabeirates. Einen großen Stellenwert nahm die Finanzierung des Klimaschutzes durch innovative Finanzierungsmodelle ein. Der Klimabeirat sieht die Mobilisierung von privatem Kapital in den Bereichen erneuerbare Energien und gezielte Energieeffizienzmaßnahmen von Bürger*innen und der Wirtschaft als ein sehr zukunftstaugliches Konzept an.

Weitere Nachrichten aus Dortmund:


Weitere Meldungen