Dortmund: Lockdown-Folgen für Kinder und Jugendliche
Veröffentlicht: Montag, 15.02.2021 16:30
Auch in Dortmund leiden Kinder und Jugendliche massiv unter den Maßnahmen des Lockdowns. Das sagte der Direktor der Dortmunder Kinderklink, Prof. Dominik Schneider im Gespräch mit Radio 91.2. Keine Schule, kaum soziale Kontakte - der Mediziner warnt vor den psychischen und körperlichen Auswirkungen der Krise.
Schule dicht, Hobbys auf Eis gelegt, keine Treffen mit Freunden mehr. Die Kinder und Jugendlichen werden durch den Lockdown aus ihren sozialen Räumen gerissen. Sie bewegen sich meist nur noch im engeren Familienkreis. Dabei brauchen Kinder den Kontakt zu Gleichaltrigen, sagt Professor Dominik Schneider, Direktor der Dortmunder Kinderklinik
Kinder erkranken schwerer
Auch die Älteren leiden immer stärker unter der Isolation. Wie sehr, zeigt unter anderem eine Befragung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Viele Kinder und Jugendlichen verbringen im Lockdown wesentlich mehr Zeit vor dem PC, dem Tablet oder dem Handy. Sie bewegen sich weniger, ernähren sich schlechter. Ein Viertel der Kind hat im letzten Halbjahr an Gewicht zu genommen.
Außerdem werden Kinder häufiger schon schwer krank - also offenbar später als sonst - in die Klinik oder zum Kinderarzt gebracht, so Schneider. Er habe den Eindruck, die Eltern trauen sich aufgrund der Pandemie nicht früher zu kommen. Daneben beobachten die Mediziner der Dortmunder Kinderklinik vereinzelt auch Fälle von Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung.
Öffnung der Schule ist ein wichtiger Schritt
Die größten Sorgen machen sich Schneider und seine Kollegen daher um die Kinder, die isoliert sind und gar nicht erst gesehen werden. Die geplante schrittweise Öffnung der Schulen sei daher ein wichtiger Schritt, um den Kontakt wieder herzustellen. Und der Direktor der Kinderklinik ist sicher: Mit ausreichend Unterstützung werden die Kinder und Jugendlichen die Krise überstehen.