Dortmund: Versuchter Mord aus Heimtücke an obdachloser Frau

Nachdem ein Unbekannter das Nachtlager einer Obdachlosen in der Innenstadt von Dortmund angezündet hat, geht die Staatsanwaltschaft von versuchtem Mord aus Heimtücke aus.

© Martin Jäger / pixelio.de

Unbekannter zündet Obdachlosen-Zelt in Dortmund an

In der Nacht vom 01. April wird das Nachtlager einer obdachlosen Frau bei uns in Dortmund angezündet. Das 72 Jahre alte Opfer hatte ein zeltähnliches Gebilde in einem Hauseingang auf der Schwarze-Brüder-Straße in Dortmund-Mitte gebaut und dort geschlafen: Eine Plane lag über ihrem Rollator und einem Klappstuhl, die Frau hatte Regenschirme aufgespannt. Wie auf der Videoaufnahme einer Überwachungskamera zu sehen ist, kam mitten in der Nacht vermutlich ein Mann vorbei und zündete das Nachtlager an.

Obdachlose in Dortmund erlitt nur Brandblase

Wenn jemand das Nachtlager einer schlafenden Person anzündet, dann handelt er in dem Bewusstsein, dass die Schlafende das sich ausbreitende Feuer nicht bemerkt und der Lage schutzlos ausgeliefert ist

Das sagte die zuständige Staatsanwältin in Dortmund, Maribel Andersson. Sie spricht deshalb von versuchtem Mord aus Heimtücke. Die Obdachlose bemerkte das Feuer in der Nacht vom 01. April noch rechtzeitig, sie konnte sich aus der lebensgefährlichen Situation retten und erlitt nur eine Brandblase an einer Hand.

Letzter Angriff auf Obdachlosen eine Woche her

Wer der Täter war, konnte bislang nicht ermittelt werden. Jetzt soll geklärt werden, welche Handys zum Tatzeitpunkt in der Funkzelle eingeloggt war. Zuletzt hatte ein anderer Angriff auf einen Obdachlosen in Dortmund für Aufsehen gesorgt: Ein 13-Jähriger soll in der vergangenen Woche (04.04.) einen 31-Jährigen mit einem Messer getötet haben. Der Jugendliche wurde inzwischen in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Ein Zusammenhang zu dem Feuer des Nachtlagers der 72-Jährigen besteht laut Polizei Dortmund nicht.

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