Dortmund: "Wunderheiler" kassieren 33.000€
Veröffentlicht: Montag, 14.10.2024 14:11
Vergangene Woche (8. Oktober in Scharnhorst und 9. Oktober 2024 in Hörde) kam es zu zwei Fällen von Trickbetrug durch selbsternannte Wunderheilerinnen. Die Täterinnen erbeuteten insgesamt 33.000 Euro. Die Polizei sucht Zeugen und warnt vor diesen Methoden.
Zwei Fälle von Trickbetrug in Dortmund
Am 8. Oktober 2024 sprach eine unbekannte Frau eine 74-jährige Fußgängerin am Kreisverkehr Droote / Buschei an und verwickelte sie in ein Gespräch über Gott. Die Frau stellte sich der Seniorin als Wunderheilerin vor und bot an, mit ihr in die Wohnung zu gehen. In der Wohnung in der Stresemannstraße bat die angebliche Heilerin um ein rohes Ei. Dieses wickelte sie in ein Tuch ein und legte es der Frau unter den Rock. Dabei sprach die "Heilerin" ein Gebet. Das Ei habe schließlich seine Farbe verändert, was eindeutig als "Fluch Satans" zu interpretieren sei.
Die Frau bot der 74-Jährigen an, sie durch ein Ritual von dem Fluch zu befreien. Das koste 8000 Euro. Die Seniorin übergab der Trickbetrügerin das Geld. Als sie wieder allein war, informierte die Seniorin eine Nachbarin. Diese verständigte die Polizei.
Beschreibung der Tatverdächtigen:
- 50 bis 55 Jahre alt
- 1,55 bis 1,65 Meter groß
- Glattes weißes Haar zu einem Zopf gebunden
- Dicke schwarze Brille
- Sprache während der Tat: Russisch
Zweiter Fall in Dortmund-Hörde
Am 9. Oktober 2024 sprachen zwei unbekannte Frauen um 11.45 Uhr vor einem russischen Supermarkt auf der Wilhelm-Schmidt-Straße am Clarenberg ebenfalls eine Fußgängerin an. Sie würden einen Zaubertrick beherrschen, mit dem sie der Frau alle Schmerzen nehmen könnten. Kosten: 25.000 Euro. In der nahegelegenen Wohnung an der Wilhelm-Schmidt-Straße übergab die 72-jährige Seniorin einer der beiden Frauen die geforderten 25.000 Euro. Beide gingen zurück in den Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses, wo die wartende Komplizin der Seniorin nach einem Zauberspruch einen verknoteten Beutel übergab. In dem Beutel würden sich die 25.000 Euro befinden. Die Seniorin solle den Beutel unter die Matratze im Schlafzimmer legen und erst nach neun Tagen öffnen. Dann seien alle Schmerzen weg. In ihrer Wohnung schöpfte die Frau Verdacht. Nach zwei Stunden öffnete sie den Beutel. Darin waren nicht die 25.000 Euro, sondern Papierservietten.
Beschreibung der Tatverdächtigen:
- Im Eingangsbereich wartende Frau: 50 bis 60 Jahre alt, 1,55-1,65 Meter groß, dunkle Haare (Pony, Pferdeschwanz), weißer Mantel
- Frau in der Wohnung (Geldübergabe): 55 bis 60 Jahre alt, 1,68 bis 1,75 Meter groß, grauer Mantel, Mütze
Warnung der Polizei Dortmund
Die Polizei warnt vor diesen Methoden. Wer auf diese Weise angesprochen wird, sollte niemanden mit in die Wohnung nehmen und sofort den Polizei-Notruf 110 wählen. Die Kriminalpolizei schließt einen Zusammenhang der Taten in Hörde und Scharnhorst nicht aus. Wer Angaben zu den Trickbetrügerinnen machen kann oder möglicherweise auch betroffen ist: Hinweise bitte an die Kriminalwache unter Tel. 0231/132 7441.