Dortmunder Immunologe sieht Corona vor endemischer Phase

Die Grippewelle hat in diesem Jahr früher begonnen. Das hat auch etwas positives, sagt der Dortmunder Immuologe Carsten Watzl.

© Radio 91.2 | Malte Harzem

Dortmunder Immunologe schätzt Lage ein

Dortmund schnieft und hustet: Die Winter-Grippe-Welle hat früher angefangen als sonst. Vor allem Kinder schleppen aktuell Atemwegsinfekte in die Familien. Für die akute Häufung hat der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl eine Erklärung: Im Radio 91.2-Interview erklärte er, wer eine Atemwegsinfektion gehabt habe, sei immer nur für einen gewissen Zeitraum vor einer erneuten Ansteckung geschützt. Wenn der Immunschutz nachlasse, frische man den oft unfreiwillig mit der nächsten Infektion wieder auf.

Grippewelle hat auch etwas Positives

Die aktuelle Grippewelle bringt aber auch Vorteile, ist sich Carsten Watzl sicher. Zwar würden die hohen Infektionszahlen sicher noch eine Weile anhalten. Dadurch blieben aber gleichzeitig die Coronazahlen auf einem relativ stabilen niedrigen Niveau. Denn wenn das Immunsystem mit dem Grippevirus beschäftigt sei, wehre es gleichzeitig auch andere Viren ab und schütze so vor einer Ansteckung zum Beispiel mit Corona. Er sei verhalten optimistisch gut durch den Winter zu kommen, so Watzl. Mit Blick auf Corona könne man dann auch von einer endemischen Phase sprechen. Das Virus sei dann zwar nicht weg aber man könne gut damit leben, ohne große Maßnahmen ergreifen zu müssen, so Watzl im Radio 91.2 Gespräch.

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