EM-Achtelfinale: Kletterer im Stadion-Dach in Dortmund

Ein Kletterer hat am Samstag während des EM-Achtelfinales für Aufsehen gesorgt. Der Mann stieg bis unters Stadiondach. Wie ist der vermummte Mann aufs Stadiondach gekommen? Diese Frage beschäftigt die Polizei Dortmund und die UEFA weiter.

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Dortmund: Mann wollte offenbar Fotos schießen

Der 21-jährige Mann aus Osnabrück war kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit das Dach des Stadions hochgeklettert. Er wollte Fotos von dort oben schießen, soll der 21-Jährige der Polizei nach der Aktion gesagt haben. Für andere Menschen im Stadion habe die ganze Zeit über keine Gefahr bestanden. Deswegen beobachtete die Polizei den Kletterer - unter anderem auch mit Drohnen und einem Hubschrauber - bis der Mann über einen Steg unter dem Dach zurückkam, so die Polizei.

UEFA und Polizei Dortmund untersuchen Sicherheitslücke

Einsatzkräfte einer Spezialeinheit nahmen den 21-Jährigen nach dem Spiel in Dortmund fest, fesselten und durchsuchten ihn. Er habe nichts Gefährliches dabeigehabt, nur seine Kameraausrüstung. Wegen der Aktion läuft jetzt ein weiteres Strafverfahren gegen den 21-Jährigen - wegen Hausfriedensbruchs. Laut Polizei war er schon bei ähnlichen Aktionen in Ulm und Herne aufgefallen. Der europäische Fußballverband und die Polizei Dortmund wollen den Fall noch nacharbeiten und versuchen zu klären, wie der Mann überhaupt ins Stadion und auf das Dach kommen konnte. Für die Sicherheit im und am Stadion setze die UEFA eigenes Personal ein, so die Polizei. Die UEFA sagt, sie würden in allen EM-Stadien die Sicherheitsmaßnahmen weiter überprüfen.

Nicht die erste Sicherheitspanne bei der EM

Der Vorfall war nicht die erste Sicherheitspanne bei der Endrunde. Meist ging es um sogenannte Flitzer, die auf den Rasen gelangen konnten, um Fotos mit den Spielern zu machen. Beim Eröffnungsspiel der Nationalmannschaft in München hatte sich außerdem ein Webvideoproduzent in einem Kostüm des Maskottchens "Albärt" und mit gefälschter Akkreditierung Zugang zum Innenraum des Münchner Stadions verschafft. Auch hier laufen Ermittlungen. Der YouTuber veröffentlichte lange Videos dazu und beschrieb detailliert sein Vorgehen. Die Schwachstelle waren demnach insbesondere die Sicherheitskontrollen am Stadion.

Das Spiel in Dortmund wurde fortgesetzt

Das Spiel im Dortmunder Stadion wurde trotz des Kletterers fortgesetzt. Die Nationalspieler wussten von dem Einsatz. Wie der Deutsche Fußball-Bund bestätigte, wurden sie informiert. Schiedsrichter Michael Oliver habe vor dem Anpfiff der zweiten Halbzeit mit den Kapitänen beider Mannschaften, Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel, gesprochen. Auf Bildern ist zu sehen, wie alle drei nach oben Richtung Stadiondach blicken. Der Unparteiische war auch mit einem

UEFA-Delegierten in Kontakt.