Erhöhte PCB-Werte in Dortmund-Körne gemessen
Veröffentlicht: Montag, 08.06.2020 10:30
Im Umfeld der Firma M+S Silicon in Dortmund-Körne sind bei Messungen erhöhte PCB-Werte festgestellt worden. Das Umweltministerium NRW hatte die Untersuchungen angeordnet, nachdem Ende 2019 bei einem Silikon-Hersteller in Ennepetal PCB-belastete Flocken ausgetreten waren. In der Folge wurden landesweit sieben Unternehmen identifiziert bei denen ähnliche Probleme auftauchen können, darunter auch M+S Silicon in Dortmund.
Weitere Tests nötig
M+S Silicon stellt in Dortmund Zulieferteile für Medizinprodukte her, die coronabedingt zurzeit besonders nachgefragt sind. Am 28. Mai wurde die Stadt über die Gefahr und die Messergebnisse informiert. Demnach ist PCB in die Luft gelangt, allerdings nicht in sehr hoher Konzentration. Inwieweit der Boden belastet ist, muss durch weitere Tests herausgefunden werden.
Es würden jetzt laufend Messungen auch im Boden und in unterschiedlichen Pflanzen vorgenommen, sagte Umweltdezernent Ludger Wilde. Außerdem werde die Produktion in dem Unternehmen komplett umgestellt, so Wilde.
Auf Verzehr von selbst angebautem Gemüse verzichten
Bis zum Vorliegen der Boden-Testergebnisse sollten Menschen im Umfeld auf den Verzehr von Gemüse aus eigenem Anbau verzichten. Betroffen sind auch vier Kleingartenanlagen im Bereich Gewerbegebiet Körne mit insgesamt 550 Parzellen sowie einige Grabeland-Pächter und Gärten. Konkret verzichtet werden sollte vorsorglich vor allem auf großblättriges Gemüse wie Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola, Rübstiel, Staudensellerie und Kräuter in größeren Mengen.
Früchte und Gemüse, die sich gut waschen oder schälen lassen (Tomaten, Salatgurken, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Erdbeeren, Kirschen, Beerenobst), können ohne Risiko gegessen werden. Auch Kopfsalat, Weiß- und Rotkohl sowie Blumenkohl sind kein Problem. Ebenfalls ohne Bedenken kann man Wurzel- und Knollengemüse (Möhren, Radieschen oder Kartoffeln) aus Eigenanbau essen. (Quelle: Stadt Dortmund, S. Info-Flyer)