Erster Pauli-Heimsieg sorgt für Kiel-Frust

FC St. Pauli - Holstein Kiel
© Marcus Brandt/dpa

Abstiegskampf

Hamburg (dpa) - St. Pauli feierte Manolis Saliakas für das erste Bundesligator der Saison am Millerntor, am Ende stand ein wichtiger und am Ende ungefährdeter Erfolg im Aufsteigerduell gegen Holstein Kiel. In einem hitzigen Nordderby waren die Hamburger beim 3:1 (1:0) etwas im Glück, denn Kiels Fiete Arp (45.) vergab einen Foulelfmeter. Die Tore von Saliakas (25.), Morgan Guilavogui (56.) und Johannes Eggestein (85.) bescherten den Kiezkickern den für sie so wichtigen Dreier im Kellerduell. Das Tor von Phil Harres kam zu spät (90.+1).

«Wir haben schon einige gute Spiele zu Hause gemacht und wurden nicht belohnt. Heute war es dann endlich so weit», freute sich der Ex-Kieler Hauke Wahl bei DAZN. «Ab dem Moment, als Niko den Elfmeter gehalten hat, ist dann sehr viel für uns gelaufen. Wir haben dann die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht.»

St. Pauli hat vorübergehend den Relegationsplatz verlassen, ist nun Tabellen-15. und liegt mit elf Punkten einen Zähler vor Heidenheim. Kiel hat mit lediglich fünf Punkten und 31 Gegentoren als Vorletzter den Anschluss schon fast verloren. 

Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion war nach 25 Minuten erstmals in dieser Saison die St.-Pauli-Torhymne, der «Song 2» von Blur, zu hören. Oladapo Afolayan, Eggestein und Saliakas sorgten mit ihrem Spielzug für überschwänglichen Jubel auf dem Feld und bei den St. Pauli-Fans auf den Tribünen. Beim ersten Heimtor nach fünf Bundesligaspielen ohne Treffer vor eigenem Publikum half dem Griechen der Innenpfosten.

Arp: «Es tut mir weh»

Glück hatten die Gastgeber auch kurz vor der Pause, als Arp mit einem Strafstoß an Nikola Vasilj scheiterte. Der St.-Pauli-Keeper war an der Entstehung des Elfmeters beteiligt, als er in der 45. Minute Kiels Kapitän Lewis Holtby ins Stolpern gebracht hatte. Zuvor war der Rückpass von Saliakas zu kurz geraten, die für die Hausherren knifflige Szene ging also auf das Konto des Torschützen. 

Arp ärgerte sich über seinen Fehlschuss. «Mir tut es einfach wahnsinnig leid für die Mannschaft, für das Spiel heute. Einfach schlecht geschossen», sagte der 24-Jährige bei DAZN. «Es tut mir weh für die Fans, für alles, was wir uns heute vorgenommen haben. Das wäre schon echt ein großer Moment gewesen, da mit dem Momentum zurückzukommen.»

In der 36. Minute freilich hätte auch St. Pauli auf einen Elfmeter hoffen können, doch Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Strafstoß nach VAR-Prüfung nicht. Nach dem Wechsel fanden die Kieler - wie schon zu Beginn - besser ins Spiel, waren gefährlicher. Doch ein blitzsauberer St.-Pauli-Konter sorgte für die Vorentscheidung. Wieder waren die überragenden Afolayan und Eggestein beteiligt - Guilavogui ließ Kiels Keeper Timon Weiner keine Chance. 

Kiel startete stark

Kurz nach dem Anpfiff der Partie war es Nicolai Remberg der mit einem Volley aus der Distanz die Gäste beinahe in Führung gebracht hätte. Die Schleswig-Holsteiner hatten auch in der Anfangsphase der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, bei der Jagd nach dem ersten Bundesliga-Heimtor der Saison scheuten die Gastgeber das Risiko.

St. Paulis Alexander Blessin hatte auf die richtige Taktik gesetzt, sein Team nach dem 0:2 in Mönchengladbach nicht verändert. Kiels Trainer Marcel Rapp baute nach dem 0:3 in Mainz mit Finn Porath, Magnus Knudsen und dem ehemaligen HSV-Stürmer Arp gleich auf drei neue Spieler. 

Nach dem Wechsel änderten beide Trainer nichts am Personal, erst nach gut einer Stunde verließ Arp mit hängendem Kopf das Feld, für den Pechvogel kam Shuto Machino. Kiel versuchte alles, St. Pauli zog sich immer weiter zurück, setzte aber immer wieder Nadelstiche. Mit einem von ihnen krönte Eggestein seine starke Leistung.

© dpa-infocom, dpa:241129-930-303614/2
FC St. Pauli - Holstein Kiel
Arp ärgerte sich über den vergebenen Elfmeter.© Marcus Brandt/dpa
Arp ärgerte sich über den vergebenen Elfmeter.
© Marcus Brandt/dpa
FC St. Pauli - Holstein Kiel
Es war ein umkämpftes Derby.© Marcus Brandt/dpa
Es war ein umkämpftes Derby.
© Marcus Brandt/dpa

Weitere Meldungen