FFP2-Masken: Alle Infos im Überblick

Schluss mit selbst genähten, bunten Stoffmasken! Bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel wurde entschieden: Beim Einkaufen oder in Bus und Bahn muss demnächst eine medizinische Maske getragen werden. Wir haben alle Infos zu den Masken im Überblick.

© Symbolbild / Pixabay
© Radio 91.2

Wer sich in der Öffentlichkeit in Geschäften aufhalten will oder aber von A nach B mit der Bahn oder dem Bus fahren möchte, darf nun nicht mehr einfache Stoffmasken - auch Alltagsmasken genannt - tragen. Es dürfen nach Beschluss der Bund-Länder-Runde vom 19. Januar nur noch medizinische Masken, gut zu erkennen an der blauen Farbe und FFP2-Masken getragen werden. Viele von euch stellen sich dazu einige Fragen. Wir haben Antworten für euch.

Warum gibt es keine freie Maskenwahl mehr?

Selbst genähte Masken oder Stoffmasken sind ab sofort genauso wenig erlaubt wie Bandanas oder Schals, die vor Mund und Nase getragen werden. Diese Regel gilt für Busse, Bahnen und Läden. Diese Masken erfüllen schlicht keine einheitlichen Standards.

Unterschiede: OP-Maske vs. FFP2-Maske

  • Alltagsmaske: Wie gut die oft selbst genähten Alltagsmasken aus Stoff Tröpfchen aufhalten, hängt unter anderem von der Maschenweite des verwendeten Stoffes und der Passform ab. Es ist wichtig, sie regelmäßig bei mindestens 60 Grad zu waschen.
  • OP-Maske: Der medizinische Mund-Nasen-Schutz, auch OP-Maske genannt, besteht in der Regel aus drei Lagen Kunststoff-Vlies. Die Masken müssen bestimmte Anforderungen erfüllen und sind grundsätzlich zum einmaligen Tragen gedacht. OP-Masken wurden als medizinisches Produkt für den Fremdschutz entwickelt. Sie schützen vor allem das Gegenüber vor Tröpfchen des Mundschutzträgers, Aerosole filtern sie nicht. Nur bei einem festen Sitz können sie auch den Träger vor Tröpfchen seines Gegenübers schützen. 
  • FFP2-Maske: Die dichteren, ebenfalls aus Vlies gefertigten Feinstaubmasken der Klassen FFP2, N95 oder KN95 besitzen in der Regel zusätzlich elektrostatisches Material, an dem kleine Partikel gebunden werden. Die elektrostatische Wirkung verliert sich bei längerer Nutzung. FFP2-Masken bieten hingegen den Fremd- und Eigenschutz, neben einem Schutz vor Tröpfchen müssen sie auch mindestens 94 Prozent der bei der Verbreitung der Coronaviren zentralen Aerosole aus der Atemluft filtern.

Warum sind FFP2-Masken so besonders und besser?

Die Antwort darauf ist simpel: Weil sie mehr können. Durch das Filtersystem wird das Ausatmen gefiltert, aber auch die Luft, die ich einatme. Somit schützt man nicht nur seinen Gegenüber, sondern sich selbst. Stoffmasken schützen nur die anderen. Sie filtern bis zu 94 Prozent der Aerosole der Luft, wenn sie denn richtig sitzen und getragen werden.

Bartträgern wird deshalb häufig geraten, sich zu rasieren, damit vollständiger Schutz gewährleistet ist.

Wichtige Infos zu FFP2-Masken

FFP2-Masken können insgesamt 6-8 Stunden getragen werden. Danach muss die Maske entsorgt werden. "Hiernach beträgt die maximale Tragezeit grundsätzlich längstens zwei Stunden mit anschließender Mindesterholungsdauer von 30 Minuten. Bei einer FFP-Maske ohne Ausatemventil beträgt die maximale Tragezeit längstens 75 Minuten mit anschließender Mindesterholungsdauer von 30 Minuten." (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege)

FFP2-Masken dürfen nicht gewaschen werden. Die Maske hält die Viren durch elektrostatische Kräfte zurück. Dieser Effekt wird durch das Waschen vernichtet und macht die Maske undicht. Auch vom Desinfizieren und Erhitzen in der Mikrowelle rät Apotheker Uwe Topp ab.

Die Maske kann aber nach dem Tragen gelüftet und getrocknet werden. Nur die Tragezeit darf nicht überschritten werden.

Auch das richtige Lagern ist zu beachten, wie Christof Aspbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung verrät: "Wichtig ist, dass die Maske trocken lagert, sodass Feuchtigkeit, die die Maske mit Atemluft aufnimmt, entweichen kann."

Was ist mit KN95/N95-Masken? Darf ich die auch benutzen?

© Radio 91.2
© Radio 91.2

Ja, auch KN95/N95-Masken dürfen benutzt werden. Wichtig ist die Zertifizierung auf FFP2- und KN95-Masken: "Auf der Maske muss eine CE-Kennzeichnung mit einem vierstelligen Code sein. Wenn man den googled, sollte ein reales Prüflabor dahinterstecken", sagt Aerosolforscher Christof Asbach.

Wer bekommt FFP2-Masken kostenlos?

  • Menschen über 60
  • Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (zum Beispiel Diabetes Typ 2)
  • Angehörige von Risikogruppen
  • Frauen in einer Risikoschwangerschaft
  • Krebspatienten

Die Personengruppen dürfen kostenlos in Apotheken FFP2-Masken abholen. Engpässe gibt es seit Dezember in den meisten Apotheken nicht mehr. Insgesamt zwei mal sechs Masken dürfen diese Personengruppen erhalten - dazu werden ihnen insgesamt zwei fälschungssichere Coupons ausgestellt. Pro Coupon ist einzig ein Eigenanteil von zwei Euro zuzuzahlen.

Was kosten die Masken?

Der Preisunterschied ist erheblich. In größeren Packungen gibt es OP-Masken zum Stückpreis von 50 Cent und weniger. Dagegen kosten FFP2-Masken nur in den günstigsten Varianten etwas unter einem Euro pro Stück, viele Händler verlangen sogar Preise von zwei Euro und oft auch deutlich mehr für eine einzelne Maske.

Wo bekomme ich die Masken her?

Im stationären Einzelhandel oder in Apotheken werden FFP2-Masken und OP-Masken angeboten. Es gibt auch diverse Onlinehändler, die die Masken - dann auch etwas billiger - anbieten und verkaufen.

Wichtig: Es ist wird darauf hingewiesen, bei den angebotenen Masken auf das CE-Kennzeichen zu achten, ob die Zertifizierung stimmt und sich dahinter ein reales Prüflabor befindet und man keine Fake-Masken bestellt.

Wie soll ich die Masken kaufen, wenn ich ohne eine in keinen Laden komme?

Den Menschen wird in Nordrhein-Westfalen etwas Zeit gewährt, denn: Die neue Corona-Schutzverordnung für Nordrhein-Westfalen wird es wohl erst im Laufe der Woche bis zum 22. Januar geben. Gelten soll sie offenbar erst ab dem 25. Januar.

Autor: Joachim Schultheis (mit dpa)

Weitere Infos zu FFP2-Masken

Weitere Meldungen