Gast-Haus: Führungswechsel in der Obdachlosen-Praxis
Veröffentlicht: Donnerstag, 25.02.2021 10:41
Seit 25 Jahren kümmert sich das Gast-Haus in der Rheinischen Straßen in Dortmund um Obdachlose. Bedürftige Menschen bekommen dort nicht nur Essen, sondern auch medizinische Versorgung. Jetzt hat es in der Obdachlosen-Praxis einen Führungswechsel gegeben. Hans Georg Kubitza hat die Leitung übernommen. Radio 91.2-Reporterin Linda Cedli hat ihn getroffen.
Gegenüber vom Dortmunder U steht ein unscheinbares Haus mit aufgemalten roten Rosen auf der Fassade. Drinnen befindet sich die Praxis des Gast-Haus. Dort kümmern sich rund 20 Mediziner und medizinisches Personal ehrenamtlich um Obdachlose und Menschen ohne Krankenversicherung. Einer von ihnen ist der Allgemeinmediziner Hans Georg Kubitza. Er hat 32 Jahre als Arzt in der Nordstadt praktiziert. Eigentlich ist er 2017 in Rente gegangen. Allerdings hat er dann nahtlos als ehrenamtlicher Arzt in der Praxis des Gast-Haus weitergemacht.
Allgemeinmediziner und Fachärzte kümmern sich um die Patienten
Seit Herbst letzten Jahres hat der 71-Jährige dann zusätzlich die Leitung von seinem Vorgänger Dr. Klaus Harbig übernommen. Der wird in diesem Jahr 80 und wollte die Leitung in vertrauensvolle Hände übergeben.
Es ist ausreichend Platz vorhanden, um sich vernünftig um die Patienten zu kümmern. Die Praxis hat einen großen Keller, wo Medikamente gut gelagert werden können. Im Untergeschoss befinden sich die Anmeldung, zwei Behandlungsräume und ein Verbandsraum. In der ersten Etage wechseln sich regelmäßig Spezialmediziner wie ein Zahnarzt, ein Gynäkologe und eine Augenärztin ab.
Öffnungszeiten
Die Praxis hat allerdings nicht durchgängig, sondern Montag Nachmittag, Mittwoch- und Freitag Vormittag jeweils drei Stunden geöffnet. Im Quartal kommen dann ca. 500 Patienten vorbei, von denen ein geschätztes Drittel nicht krankenversichert ist. Und denen will Hans Georg Kubitza auch weiterhin ehrenamtlich helfen. Denn er hat ja gerade erst die Leitung übernommen und möchte das die nächsten Jahre auf jeden Fall noch weitermachen - und zwar solange es ihm möglich ist.