Geplanter Brandanschlag: Verteidiger kritisiert die Ermittler

Ein 35-Jähriger wurde verhaftet, weil er einen Brandanschlag auf die Dortmunder Synagoge geplant und versucht haben soll, jemanden dazu angeftiften. Jetzt kritisiert sein Anwalt die Ermittler. Der Haftbefehl gegen den 35-Jährigen sei relativ dünn, sagte der Dortmunder Anwalt Jörg Tigges.

Die Kritik:

Der Haftbefehl stütze sich auf nur einen Zeugen, so Tigges. Außerdem hätten er und sein Mandant erst aus der Presse von weiteren Ermittlungen gegen ihn erfahren. Der Mann mit deutscher und iranischer Staatsbürgerschaft soll nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf auch verdächtigt werden, für einen Anschlag in Bochum verantwortlich zu sein. Er soll einen Molotowocktail auf eine Schule in Bochum geworfen haben. Von diesem Vorwurf, sagt Tigges, habe er nichts gewusst. Zu den Vorwürfen äußerte sich der Anwalt des Beschuldigten nicht. Er habe noch keine Einsicht in die Akten gehabt.

Was bisher bekannt ist:

Der Deutsch-Iraner sitzt - wie kürzlich erst öffentlich geworden ist - seit dem 19. November in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl bezieht sich auf den Vorwurf, einen Mann zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Dortmund angestiftet zu haben. Der Zeuge lehnte ab und ging zur Polizei. Neben dem Anschlag in Bochum könnte laut Generalstaatsanwaltschaft auch ein Zusammenhang mit einem Anschlag in Essen bestehen. Dort wurden Schüsse auf ein Rabbinerhaus abgegeben. Nachgewiesen ist das aber nicht. in die Ermittlungen ist auch die Dortmunder Polizei eingebunden. Laut Innenminister Reul haben sowohl die Polizei In Essen als auch die Polizei in Dortmund jeweils eine besondere Aufbauorganisation mit mehr als 100 Beamten eingesetzt.

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