Kreditkarte unter der Haut: NFC-Chip als Implantat

Ein NFC-Chip unter der Haut als Kreditkarte? Tim aus Haan zeigt, wie es funktioniert und welche Vorteile es hat.

© Radio Wuppertal | Christiane Rüffer

Ein Chip unter der Haut, auf dem eure Kreditkarte gespeichert ist? Das klingt verrückt, aber weltweit haben bereits 50.000 Menschen einen solchen Chip, davon 2.000 in Deutschland. Tim aus Haan ist einer von ihnen und hat den Chip unter dem Ringfinger seiner linken Hand implantiert.

Erfahrungen mit dem NFC-Chip

"Ich kann am FKK-Strand rumlaufen und trotzdem mir ein Eis kaufen", sagt Tim. Der Chip ist immer dabei und kann nicht verloren gehen. Dank der NFC-Technik (Near Field Communication) soll es unmöglich sein, getrackt zu werden. Tim hat bereits überall mit dem Chip bezahlt: "An der Tankstelle, im Supermarkt, überall, wo man sonst die Karte auflegt, kann ich natürlich auch die Hand drauflegen. Das ist immer sehr spektakulär."

Im Supermarkt oder Restaurant sind die Leute oft fasziniert, wenn Tim mit seiner Hand bezahlt. Manchmal rufen sie sogar Kollegen herbei, um das zu zeigen. Der Chip ist mit Gehäuse ungefähr so groß wie eine Büroklammer. Man sieht ihn, aber Tim sagt, dass man ihn nicht spürt. Der Chip kann auch in den Handballen oder am Unterarm implantiert werden, aber Tim findet die linke Hand am besten. Wenn er bezahlt und seine Smartwatch trägt, denken die meisten, dass er damit bezahlen will.

"Da hab ich schon diverse Tänze mit Kassierern durchgeführt, weil das Gerät verschoben wurde und man muss sehr nah dran. NFC hat ungefähr zehn Zentimeter Reichweite und da ist es schon entscheidend, ob man das Lesegerät ans Handgelenk oder auf den Handrücken anlegt."

Kosten und die Zukunft des NFC-Chips

Der Chip hat inklusive Implantation im Piercingstudio etwa 300 Euro gekostet und kann acht Jahre unter der Haut bleiben. Aus rechtlichen Gründen geht es im Moment nicht länger. Tim kann seinen noch bis 2028 tragen: "2028 kommt kein Neuer, zumindest nicht mehr fürs Bezahlen. Es gibt in der Zwischenzeit viele Alternativen. Ich trage ja auch einen Bezahlring. Der kann natürlich gestohlen werden oder verloren gehen. Das ist der einzige Nachteil. Dafür muss ich nicht mehr die Haut aufschneiden lassen, um ihn zu erneuern. Wenn es eine dauerhafte Lösung gäbe, würde ich die wieder einpflanzen lassen."