Medikamentenmangel auch in Dortmunds Apotheken

Aktuell fehlt den Dortmunder Apotheken viele Medikamente. Dr. Felix Tenbieg erklärt, was fehlt und weshalb.

Tabletten Blister (Symbolbild)
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Apotheker fehlen mehr als 400 Mittel

Seit Wochen gibt es einen Medikamentenmangel - aktuell besonders bei Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche. Der Verbandspräsident der Kinder- und Jugendärzte Fischbach fordert daher eine Beschaffungsaktion der Bundesregierung. Auch hier bei uns in Dortmund fehlt es an Medikamenten, erklärt Dortmunds Apotheker-Sprecher Dr. Felix Tenbieg im Radio 91.2 Interview. Ihm fehlten aktuell 450 Mittel, die er gerne hätte aber nicht bekomme. Die prominentesten Beispiele seien Ibuprofen und Paracetamol. Viele Dortmunder Apotheken würden solche Medikamente aktuell selbst herstellen - aber auch das habe seine Grenzen, so Dr. Tenbieg. Es könne daher sein, dass man Glück haben muss, um ein Medikament in einer Apotheke zu bekommen.

Dortmunder Apotheker kritisch gegenüber Beschaffungsaktion

Eine Beschaffungsaktion, wie vom Kinder- und Jugendärzteverband gefordert, sieht Dr. Tenbieg allerdings kritisch. So eine Beschaffungsaktion habe es schon für Grippeimpfstoffe gegeben - mit dem Ergebnis, dass am Ende der Saison reichlich davon vernichtet werden musste, weil die Nachfrage schnell abebbte. Da auch die Erkältungswelle mal vorbei sein werde, wisse er nicht, ob eine Beschaffungsaktion des Bundes kurzfristig helfen und damit sinnvoll sein könne. Grundsätzlich hätten die Ärzte mit der Forderung zwar Recht aber es müsse langfristig gedacht werden. Es brauche etwa wieder mehr Produktion in Deutschland und Europa, sowie mehr Puffer in den Lagern, so Dr. Tenbieg.

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