Online-Karte für komplizierte OPs in NRW-Krankenhäusern

Bei Operationen mit besonders hohen Risiken für Patienten kann nicht immer alles glatt laufen. Jetzt gibt es allerdings eine Übersicht über Krankenhäuser, die 2020 solche komplizierten OPs durchführen dürfen.

Die Gesundheitskasse AOK hat im vergangenen Jahr anhand von Fallzahlen und Statistiken in ganz Deutschland Krankenhäuser zusammengefügt, die sich für kritische Operationen in insgesamt sieben Gebieten aufgrund einer bestimmten Mindestmenge an durchgeführten Operationen in den jeweiligen Bereichen hervorgehoben haben.


Diese Bereiche werden abgedeckt

Die AOK-Klinikliste für komplizierte OPs deckt folgende Bereiche ab: Leber, Niere, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Stammzellen, Knie und Frühgeborene.

Mindestmengen an durchgeführten OPs entscheidend

Dabei haben die Analytiker der AOK sich an den gesetzlich vorgegebenen Mindestmengen an durchgeführten Operationen orientiert. Das heißt: diese Krankenhäuser haben eine bestimmte Anzahl an OPs in dem jeweiligen Bereich durchgeführt. Die AOK erläutert dieses System wie folgt: "Die Krankenhausträger legen jährlich alle für eine Prognose erforderlichen Sachverhalte dar. Die Landesverbände der Krankenkassen und Ersatzkassen prüfen diese und stimmen der Prognose entweder zu oder widersprechen ihr bei begründeten Zweifeln."



Diese Mindestmengen waren erforderlich

  1. Lebertransplantation (inklusive Teilleber-Lebendspende): 20 Fälle pro Jahr
  2. Nierentransplantation (inklusive Lebendspende): 25 Fälle pro Jahr
  3. Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus (Speiseröhre): 10 Fälle pro Jahr
  4. Komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas (Bauchspeicheldrüse): 10 Fälle pro Jahr
  5. Stammzelltransplantation: 25 Fälle pro Jahr
  6. Kniegelenk-Totalendoprothesen: 50 Fälle pro Jahr
  7. Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 g: 14 Fälle pro Jahr.

Versorgung in NRW nicht in allen Bereichen groß gedeckt

Für NRW lässt sich anhand der Karte sagen, dass in den Bereichen Knie, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Frühgeborene diverse Krankenhäuser und Kliniken die Kriterien erfüllen. Unter den Genannten befinden sich auch ein paar Krankenhäuser, die die jeweiligen Mindestmengen an Operationen erstmalig oder nach längerer Zeit wieder erfüllen.


Geht es allerdings in die Gebiete der Leber und Niere, ist die Klinikliste sehr kurz. Nur die Universitätskliniken Münster, Essen, Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Bochum und die Kliniken der Stadt Köln erfüllen die Mindestmenge. Im Bereich Stammzellen sind es insgesamt 18 Kliniken.


Sauerland außen vor

Eine Auffälligkeit der landesweiten Übersichts-Karte: Im Sauerland befindet sich bis auf den Bereich Knie kein Krankenhaus, das eine Mindestmenge erfüllt. Die nächsten Orte für beispielsweise eine Bauchspeildrüsen-OP wäre das Kreisklinikum in Siegen.

Übersichtskarte

Hier geht es zur Klinikliste mit Mingestmengen für komplizierte OPs, die von der AOK zusammengestellt wurde: Hier klicken.


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