Sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Fallzahlen in Dortmund weiterhin hoch

Die Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder sind auch in Dortmund weiterhin erschreckend hoch. So wurden im ersten Halbjahr 2021 noch immer 126 Delikte im Zusammenhang mit der Verbreitung, dem Erwerb oder Besitz und der Herstellung von kinderpornographischer Schriften gezählt, teilte die Dortmunder Polizei auf Nachfrage von Radio 91.2 mit. Das waren zwar etwas weniger als im Vorjahr, aber über 100 mehr als noch 2019.

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Aufklärungsquote gestiegen

Gründe für den Anstieg der Fallzahlen dürften unter anderem in der Aufmerksamkeit liegen, die das Thema seit den Vorfällen von Lügde und Münster erfährt. Auch die Aufstockung des Personals und die Einrichtung von Sondereinheiten bei der Polizei tragen dazu bei. Deshalb liegt auch die Aufklärungsquote solcher Delikte inzwischen sehr hoch. Von etwas über 90 Prozent im Jahr 2019 stieg die Zahl der geklärten Fälle auf zuletzt knapp unter 100 Prozent in diesem Jahr.

Jugendliche immer häufiger tatverdächtig

Immer häufiger geraten auch in Dortmund Jugendliche in den Verdacht der Verbreitung von Kinderpornographie. Das hat eine Polizeisprecherin auf Nachfrage von Radio 91.2 mitgeteilt. Demnach sei das klassische Bild des pädophilen Täters, der auf seinem Computer zahlreiche Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder speichert, längst überholt.

Oft würden hingegen Jugendliche zum Beispiel in Chatgruppen solche pornographischen Abbildungen teilen, weil sie es lustig finden. Damit würden sie jedoch sich selbst und die anderen Gruppenmitglieder zu Mittätern machen. Denn das Teilen von Bildern oder Filmen fällt ebenfalls unter den Straftatbestand "Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften. Die Kriminalpolizei verfolgt solche Aktionen grundsätzlich als Straftaten und die Fallzahlen sind auch in Dortmund deutlich angestiegen.

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