Unterschiedlicher Umgang mit Mehrwertsteuersenkung in Dortmund

Nicht alle Dortmunder Händler wollen offenbar die beschlossene Mehrwertsteuersenkung vollständig an ihre Kunden weitergeben. Das vermutet der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland, Thomas Schäfer. Grund seien die Umsatzeinbußen der vergangenen Monate. Einige Händler müssten ihre Existenz sichern.

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Kassensysteme: Umstellung der Preise schwierig

Außerdem sei die Mehrwertsteuersenkung ein "Bürokratiemonster", sagte Schäfer. Das Problem: Manche Geschäfte hätten zum Beispiel kein geeignetes Kassensystem, mit dem sich die Warenpreise unkompliziert anpassen lassen. Andere Händler zeichnen die Waren sogar noch von Hand aus.

Viele Einzelhändler, schätzt Schäfer, werden daher den Rabatt an der Kasse vom Gesamtbetrag abziehen, statt die Waren einzeln neu auszuzeichnen. Das bestätigte auch eine stichprobenartige Umfrage in der Dortmunder Innenstadt unter inhabergeführten Geschäften. Die meisten wollen, eigenen Angaben zufolge, den Rabatt aber möglichst vollständig an ihre Kunden weiter geben. 

Mehrwertsteuersenkung = 3 Prozentpunkte Rabatt

Um Missverständnissen vorzubeugen, erklärt Schäfer außerdem, dass Kunden bei einer Reduzierung von 19 auf 16 Prozent nicht mit 3 Prozent Rabatt rechnen dürfen. Faktisch ergibt sich aus der Mehrwertsteuersenkung um 3 Prozentpunkte ein Rabatt von 2,52 Prozent.

Mediathek: Mehrwertsteuersenkung

Um die Wirtschaft nach Corona anzukurbeln wird die Mehrwertsteuer wird am 1. Juli auf 16 Prozent bis Ende des Jahres gesenkt. Radio 91.2-Reporterin Selina Stolze hat die Infos im Kollegengespräch mit Dietrich Hellmann.

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