Watzke: Attentat auf BVB-Bus Grund für Trennung von Tuchel
Veröffentlicht: Montag, 10.04.2023 13:53
Am Dienstag (11.04.) jährt sich das Attentat auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund zum sechsten Mal. Der Anschlag am 11. April 2017 hat viele erschüttert. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht die Auswirkungen der Tat im Nachhinein sogar als zentralen Grund für die Trennung vom damaligen BVB-Trainer Thomas Tuchel.
Watzke: "Da ist zwischen dem Trainer und mir einiges kaputtgegangen"
Der Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus sei ein zentraler Grund für die Trennung vom damaligen Trainer Thomas Tuchel gewesen, sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einer gerade erschienenen Sky-Doku ("Der Anschlag - Angriff auf den BVB"), in der das Attentat noch einmal aufarbeitet wird. Durch den Anschlag sei zwischen den beiden einiges kaputtgegangen. Ohne wäre es wahrscheinlich nicht zur Trennung gekommen, so Watzke.
Die beiden waren sich uneinig darüber, wie schnell die Mannschaft wieder zurück auf den Platz sollte. Tuchel wünschte sich für alle mehr Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Entschieden wurde aber, dass die Mannschaft nur einen Tag nach dem Anschlag zum Spiel gegen Monaco antritt. Tuchel kritisierte die Entscheidung bereits nach dem Spiel, das der BVB 2:3 verlor. Die Mannschaft hätte die Enstcheidung zu Spielen aber mitgetragen und auch die Politik hätte "die Erwartungshaltung, dass du dich einem Terroranschlag nicht beugst", so Watzke.
Hintergrund: Das Attentat
Am 11. April 2017 zündete ein Mann in Höchsten in einer Hecke drei Sprengsätze, gerade als sich die Mannschaft mit dem Bus auf den Weg ins Westfalenstadion machte. Dort sollte das Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen die AS Monaco stattfinden. Der damalige BVB-Profi Marc Bartra und ein Motorrad-Polizist wurden verletzt. Tage später wurde ein Tatverdächtiger festgenommen. Der Mann hatte an der Börse auf einen sinkenden Kurs der BVB-Aktie spekuliert. Rund eineinhalb Jahre später (am 27. November 2018) wurde er wegen 28-fachen Mordversuchs zu 14 Jahren Haft verurteilt.