Wir öffnen Türen: Unterwegs mit dem Schlüsseldienst
Veröffentlicht: Freitag, 10.03.2023 11:32
Im Flughafen-Tower, im Gefängnis, bei der Feuerwehr... in unserer Serie öffnen wir Türen, die für andere verschlossen bleiben. Dieses Mal sogar mehr als sonst, denn wir sind mit André Artelt unterwegs. Ihm gehört ein Schlüsseldienst in Dortmund-Hörde.
Kurz zur Mülltonnen gelaufen und dann gemerkt: Schlüssel vergessen. So starten viele Einsätze für André Artelt. Wenn er mit seinem Werkzeugkoffer ankommt, dauert es meistens nur zehn Sekunden, dann klickt es und die Tür springt auf. Jedes Jahr öfnet Andrés Schlüsseldienst im Schnitt 300 bis 400 Türen. Den Familienbetrieb gibt es schon seit 1985. Vor acht Jahren hat André es von seinem Vater übernommen.
Cannabis-Plantage und Liebesdrama in der Wohnung
"Das spannende an dem Beruf ist, dass man Menschen in der Not hilft und am Ende immer ein Lächeln geschenkt bekommt", sagt André. Außerdem ist jeder Einsatz anders. "Manchmal sperren sich Mütter aus und die Kinder drinnen können die Tür nicht aufmachen. Oft gibt es leider auch Fälle, dass in der Wohnung jemand gestürzt ist und wir leider zu spät kommen, um die Person noch zu retten. Und einmal, da haben wir in der Wohnung auch eine Cannabis-Plantage gefunden."
Einmal rief eine Frau einen Mitarbeiter von André, Edgar Schlegel, um Hilfe. Sie stand vor der Tür und behauptete, sie habe sich ausgesperrt. Als Edgar die Tür geöffnet hatte, stürmte sie an ihm vorbei in die Wohnung und fand ihren Freund zusammen mit ihrer besten Freundin im Bett. "Ja manchmal kriegen wir mehr mit, als uns lieb ist", sagt Edgar und lacht.
"Tür immer zweimal abschließen"
Wenn es für den Schlüsseldienst nur wenige Sekunden sind, bis die Tür aufgeht, ist es für Einbrecher natürlich genauso einfach. Die meisten Dortmunder Wohnugen seien aber gut vor Einbrüchen geschützt, sagt André Artelt. "Es gibt natürlich einige Altbauwohnungen und auch viele Vermieter, die noch nachrüsten müssten." Am wichtigsten sei aber "die Tür immer zweimal abschließen", erklärt André.