Apotheken und Praxen aus Protest dicht - 5000 bei Demo in Dortmund

Weil Apotheker und Hausärzte die ambulante Gesundheitsversorgung bedroht sehen, sind am Mittwoch (15.11.) aus Protest die meisten Apotheken sowie zahlreiche Hausarztpraxen in NRW geschlossen geblieben. Zu einer Kundgebung in Dortmund kamen knapp 5.000 Menschen.

© Radio 91.2 / Markus Bauer

5.000 Demo-Teilnehmer in Dortmund

Viele Apotheken und Hausarztpraxen bei uns in Dortmund bleiben am Mittwoch (15,11,) geschlossen. Zu einer zentralen Kundgebung am Platz der Partnerstädte bei uns in Dortmund kamen am Mittag nach Angaben der Polizei Dortmund knapp 5.000 Apotheker, Mediziner und deren Mitarbeiter. Sie wollten ihrem Ärger über die Gesundheitspolitik der Bundesregierung Luft machen. Am Protest in Dortmund beteiligten sich den Angaben der aufrufenden Verbände zufolge auch Apothekenteams aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Hausarztpraxen und Apotheken in Dortmund geschlossen

Auch bei den Hausärzten sei die Bereitschaft groß gewesen, sich an der Protestschließung in Dortmund zu beteiligen, hieß es beim Hausärzteverband Westfalen-Lippe. Gemeinsam beklagen die Berufsgruppen eine jahrelange Unterfinanzierung bei massiv gestiegenen Kosten, überbordende Bürokratie und fehlende Konzepte, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Sie befürchten, dass unter den geltenden Bedingungen das Sterben von Apotheken und Hausarztpraxen voranschreite.

Protestler ziehen durch Innenstadt in Dortmund

«Dass sich beide Berufsgruppen zusammentun und sich so viele Apotheken und Praxen an diesem Protest beteiligen, hat es noch nie gegeben», sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, in Dortmund. Der Druck vor Ort sei riesig, es werde immer schwieriger die Patienten und Patientinnen vor Ort vernünftig zu versorgen. «Wir können unseren gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen», so Overwiening. Vom Park der Partnerstädte am Dortmunder U ziehen die Demonstranten durch die Innenstadt von Dortmund zu den Dortmunder Westfalenhallen.

Protest der Apotheken und Praxen

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