Fall Mouhamed: Polizeiausbilder sagt aus

Im Prozess nach den tödlichen Schüssen auf Mouhamed Dramé vor zwei Jahren in Dortmund hat jetzt ein Polizeiausbilder ausgesagt.

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Schwurgericht vernimmt Ausbilder als Zeugen

Der Prozess um den Tod von Mouhamed Dramé bei einem Polizeieinsatz im August 2022 ist heute weitergegangen. Das Schwurgericht hat einen Ausbilder der Polizei vernommen. Der Zeuge schult andere Polizisten bei der Einsatzplanung und sollte darüber Auskunft geben, wann welche Waffen zum Einsatz kommen können. Kritik an dem tödlich verlaufenen Einsatz hat der Fachmann dabei nicht geäußert.

Einsatzleiter muss vor Ort entscheiden

Mouhamed Dramé wurde nacheinander mit Pfefferspray, Elektro-Tasern und einer Maschinenpistole beschossen. Er hatte ein Messer in der Hand und sich damit zu Fuß in Richtung der Polizisten bewegt. Nach Auskunft des Ausbilders gibt es keine festen Gebote oder Verbote für den Einsatz bestimmter Waffen. Grundsätzlich müsse jeder Einsatzleiter vor Ort selbst entscheiden, welches Einsatzmittel er für das Richtige halte.

Warum keine Spezialkräfte angefordert?

Der Zeuge hat sich auch zu der Kritik geäußert, dass die Beamten vor Ort keine Spezialkräfte angefordert hätten – aber im Grunde genauso unkonkret wie zu der Wahl der Waffen. Der Ausbilder sagt: Man kann in einer solchen Situation natürlich über ein SEK, Psychologen oder einen Hundeführer nachdenken. Aber auch hier hat der Einsatzleiter vor Ort alle Freiheiten, was er macht und was nicht.

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