Greensill-Bank: Dortmunder Stadttöchter haben Millionen angelegt

Bei der insolventen Greensill-Bank liegen offenbar auch Millionenwerte aus städtischen Tochterunternehmen in Dortmund. Das hat die Verwaltung im Finanzausschuss nach einer Dringlichkeitsanfrage der Grünen bestätigt. Weitere Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt, weil der Tagesordnungspunkt in den nicht-öffentlichen Teil der Beratungen verschoben wurde.

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Dortmunder Anleger hoffen auf Rückzahlung

Bekannt war bereits, dass die Stadttöchter EDG und Klinikum Dortmund bei der Greensill-Bank in Bremen Einlagen getätigt haben. Es dürften aber noch einige andere Unternehmen dort auf Zinsen gehofft haben, denn in Summe soll es sich um über 20 Millionen Euro handeln. Allerdings sagen offenbar alle Anleger aus Dortmund, dass bei ihren Geldern die Einlagensicherung greife und sie deshalb wohl auf Rückzahlung hoffen könnten.

Meldung: 18.03.2021: Klinikum Dortmund und EDG betroffen

Der Finanzausschuss diskutiert die Beteiligungen städtischer Töchter bei der insolventen australischen Bank Greensill. Die Grünen im Dortmunder Rat hatten eine entsprechende Anfrage gestellt. Feststeht derzeit, dass die EDG und das Klinikum bei Greensill Geld angelegt haben, die Stadt selber aber nicht.

Viele deutsche Kommunen haben bei der insolventen Bank Greensill Geld angelegt und bekommen es nicht zurück. Die EDG ist eine GmbH und habe das Geld über die EDG-Holding angelegt. Solche Anlagen seien gesichert, betonte EDG-Sprecher Matthias Kienitz. Er sei sich sicher, dass das Geld wieder zurückfließt. Das Geld habe auf einem separaten Sparbuch gelegen und habe mit den Konten der Gebührenzahler nichts zu tun. 

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Erstmeldung: 17.03.2021: Dringlichkeitsantrag gestellt

Nach der Insolvenz der Bremer Greensill-Bank fürchten die Dortmunder Grünen jetzt auch Schäden für Dortmund. Wegen drohender Überschuldung hatte die zuständige Finanzaufsicht die Greensill-Bank geschlossen. Dort haben viele Deutsche Kommunen Einlagen getätigt, weil statt Negativzinsen sogar leichte Zinszahlungen versprochen wurden.

Im Gegensatz zu Privateinlagen sind Einlagen von Städten nicht abgesichert. So gehen Experten von Verlusten bei den Städten und Gemeinden in ganz Deutschland von rund 500 Millionen Euro aus.

Dortmund selbst habe keine Einlagen bei der Greensill-Bank, sagte ein Stadtsprecher auf Nachfrage von Radio 91.2. Möglicherweise aber städtische Unternehmenstöchter. Das wollen die Dortmunder Grünen jetzt über einen Dringlichkeitsantrag vom Finanzausschuss wissen.

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