Schwerpunkt: Videoüberwachung in der Münsterstraße gestartet
Veröffentlicht: Dienstag, 01.06.2021 11:39
Die Zahl der Straftaten sei in den vergangenen Jahren zwar auch in der Nordstadt zurückgegangen, sagte Polizeipräsident Gregor Lange. Allerdings seien die Fallzahlen bei der Drogenkriminalität in der Münsterstraße nach wie vor sehr hoch.
18 Kameras für 300 Meter in der Münsterstraße
In der Münsterstraße gab es allein im vergangenen Jahr mehr als 330 Straftaten, darunter auch Diebstähle mit Körperletzung und Drogenhandel. Speziell geschulte Polizeikräfte könnten die Bilder live verfolgen, so Polizeipräsident Lange. Ab sofort übertragen 18 Überwachungskameras täglich zwischen 16:00 und 24:00 Uhr live das Treiben von der Münsterstraße in die Polizeileitstelle. Dort werden die Bilder von speziell geschulten Mitarbeitern ausgewertet und auf Straftaten hin überprüft. Und sollte da gerade etwas nicht mit rechten Dingen zugehen, werden sofort die Einsatzkräfte informiert, die dann im Idealfall sofort reagieren können.
Bildergalerie: Die Kameras
Die Kameras sind nicht zu übersehen. Die Polizei hat die Polizei gut 300 Meter Münsterstraße komplett im Blick, allerdings müsse sich niemand Gedanken machen, dass die Polizei unerlaubt ins heimische Schlafzimmer blickt, sagt Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange.
Bezirksbürgermeisterin der Nordstadt kritisiert die Videoüberwachung
Die Bezirksbürgermeisterin der Nordstadt kritisiert die neue Videoüberwachung in der Münsterstraße. Das sei ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Menschen, die dort leben und die Wirksamkeit sei nicht nachgewiesen, sagte Hannah Rosenbaum im Radio 91.2-Interview. Die Videoüberwachung in der Brückstraße habe gezeigt, dass die Zahl der Straftaten nicht wirklich zurück geht. Außerdem könne es zu einer Verdrängung in die Nebenstraßen kommen. Stattdessen wünscht sich Rosenbaum lieber mehr Fuß- und Fahrradstreifen, weil die beweglicher seien.
Kritik gibt es auch an der Kommunikation
Besonders kritisch sieht Rosenbaum den geplanten Kameraturm auf dem Kubasic-Platz, mit 4 Kameras auf dem Dach. Laut Polizei würden sich an dieser Gedenkstelle offenbar Drogendealer breitmachen, und das will der Dortmunder Polizeipräsident so nicht hinnehmen. In der kommenden Woche sollen vier weitere Kameras aufgebaut werden. Die Bezirksbürgermeisterin sagt aber, das sei mit den Anwohnern nicht abgesprochen gewesen. Eigentlich habe die Polizei vorher immer alle Maßnahmen ziemlich klar kommuniziert, nur diese nicht.
Kritik von Aktivisten und von einer Bürgerinitiative
In der Münsterstraße demonstrierten Aktivisten, die Handzettel zum Thema Kameraüberwachung „Nein Danke“ verteilt haben. Gegen die Überwachung wurde eine Klage vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen eingereicht.