Versorgungsamt Dortmund zu Datenleck: "Ich bin entsetzt"

Nachdem im ehemaligen Versorgungsamt an der Rheinischen Straße in Dortmund Akten mit sensiblen Daten entdeckt wurden, ist das Versorgungsamt in Erklärungsnot.

Versorgungsamtsleiter in Dortmund ist entsetzt wegen des Datenschutzskandals

Nachdem im ehemaligen Versorgungsamt an der Rheinischen Straße Akten mit Gesundheitsdaten, Bankdetails und Namenslisten gefunden worden sind, versucht das Versorgungsamt Antworten zu finden. Die scheint es aber nicht wirklich zu geben. Beim Auszug des Amtes im Jahr 2011 sei man mit mehreren Mitarbeitern die beiden Etagen abgegangen, in denen das gemeinsame Versorgungsamt der Städte Dortmund, Bochum und Hagen zuständig war. Es sei damals kein einziges Blatt Papier mehr gefunden worden, sagt der Leiter Peter Externbrink im Radio 91.2-Interview.

Es entsetzt mich, dass diese Akten dort herumliegen. Das sind vertrauliche Daten, die nur in meine oder die Hände meiner Mitarbeiter gehören und nicht als lose Sache in leerstehenden Gebäuden liegen dürfen.

Versorgungsamt Dortmund will Akten mit sensiblen Daten entfernen

In dieser Sache herrscht wohl Einigkeit zwischen den betroffenen Menschen und dem Leiter des Versorgungsamtes in Dortmund. Allerdings ist damit das Problem noch nicht gelöst. Peter Externbrink will das aber so schnell wie möglich tun. Es gehe jetzt darum, so schnell wie möglich die Akten inklusive der sensiblen Daten aus dem Gebäude zu entfernen, die Akten zu sichten und sich dann mit den Menschen in Verbindung zu setzen, deren Daten einfach so in dem leerstehenden Gebäude an der Rheinischen Straße in Dortmund herumlagen.

Datenschutzleck in Dortmund: Konsequenzen sind offen

Ich werde alle betroffenen Personen ansprechen und die Dinge mit ihnen erläutern. Und dann kommen wir bestimmt zu einvernehmlichen Lösungen.

Das sagt der Leiter des gemeinsamen Versorgungsamtes der Städte Dortmund, Bochum und Hagen. Wie diese Lösungen aussehen, ist völlig unklar. Feststeht aber, dass es sich nicht einfach um ein kleines Missgeschick handelt. Die Akten mit Gesundheitsdaten, Bankdetails und Namenslisten, die seit Jahren in einem leerstehenden Gebäude des ehemaligen Versorgungsamtes lagen, sind wohl ein Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz. Davon geht Rechtsanwalt Maximilian Stahm aus. Das könnte mindestens eine Geldstrafe nach sich ziehen, sollte sich die Staatsanwaltschaft der Sache annehmen.

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Schuldzuweisungen in Dortmund nach Datenleck

Der Leiter des Versorgungsamtes in Dortmund ist sich seiner Verantwortung zum Schutz der Daten bewusst. In seiner Behörde werde gewissenhaft mit Daten umgegangen. Wie es zu diesem Datenleck kommen konnte, sei für ihn erst zu klären, wenn er die Daten aus dem verlassenen Gebäude an der Rheinischen Straße gesichtet habe. Das soll spätestens nächste Woche passieren. Dabei soll auch geklärt werden, ob es sich um Daten des Landes oder des gemeinsamen Versorgungsamtes der Städte Dortmund, Bochum und Hagen handelt. Da die jüngsten uns vorliegenden Akten mit Stempeln aus den Jahren 2007 versehen sind, liegt die Vermutung nahe, dass sie auch mal im Besitz des Landes waren. Ob das gemeinsame Versorgungsamt diese Akten im Zuge der Kommunalisierung der Versorgungsämter entgegengenommen hat und damit zum Zeitpunkt des Auszugs 2011 für sie verantwortlich war, ist offen.

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