"Bett statt Schlafsack": Hilfe für Obdachlose in Dortmund

Wohnungslose Menschen können ab sofort mit Hilfe der Obdachloseninitiativen in einem Hotel unterkommen. Das Team Wärmebus, das Gast-Haus e.V. und die Obdachlosenzeitschrift BODO e.V. haben die Initiative "Bett statt Schlafsack" organisiert.

© bodo e.V. / Sebastian Sellhorst

Zehn Hotelbetten für Obdachlose verfügbar

Wohnungslose mit Partner oder Hund konnten bisher nicht in den Übernachtungsstellen unterkommen, sie schliefen meist draußen, zum Beispiel an Geschäftseingängen. Die Betroffenen müssten sich an Regeln halten, deshalb würden sie von Sozialarbeitern betreut. Aktuell stehen zehn Hotelbetten zur Verfügung, besonders für ältere Wohnungslose mit psychischen Problemen und Vorerkrankungen. Die Obdachloseninitiativen finanzieren das Angebot mit Hilfe von Spenden.

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300-400 obdachlose Menschen in Dortmund

Der Leiter der Wohnungsloseninitiative Gast-Haus, Heinrich Bettenhausen schätzt, dass es in Dortmund circa 300-400 obdachlose Menschen gibt. Deshalb haben sie gemeinsam mit dem Gast-Haus, Bodo und dem Wärmebus mit Spendengeldern Zimmer in einem Hotel gebucht.

10 Zimmer können bis Ende März genutzt werden

Vorrang haben zum Beispiel Frauen und schwer erkrankte Menschen. Im Hotel werden sie betreut - täglich sehen Sozialarbeiter nach ihnen. Aktuell sind 8 der 10 Zimmer belegt. 

Vergeben werden meist Einzelzimmer - auch wegen Corona. Paare bekommen schon mal ein zwei-Bett-Zimmer. Auch Hunde sind hier erlaubt.

Langfristige Lösungen werden benötigt

Bis zum Frühling Ende März dürfen die Gäste bleiben. Das sei so abgemacht. Das Hotel sei sofort sehr offen und entgegenkommend gewesen - auch beim Preis. Genaue Zahlen nennt Bettenhausen nicht. Aber die Initiativen müssten nur zahlen, wenn die Zimmer auch belegt sind. Andere Hotelinhaber seien nicht so kooperativ gewesen, sagt Bettenhausen.

Finanziert wird dieses Ad-Hoc Hilfsangebot der Wohnungslosen-Initiativen ausschließlich über Spenden. Sie wünschten sich von der Stadt längerfristige Lösungen. Zwar würden von der Stadt ebenfalls Unterkünfte und Sozialwohnungen angeboten, aber diese seien Sozialhilfeempfängern vorbehalten. Zu viele Menschen, die wegen der aktuellen Kälte und Corona Hilfe brauchen, würden jedoch durch das Raster bei der Stadt fallen, heißt es von den Initiativen.

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