DEW-Skandal: Bis zu 200 Millionen Euro Schaden

Der Skandal bei der Dortmunder Energie und Wasser (DEW21) breitet sich immer mehr aus. Insider gehen mittlerweile von einem Schaden in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro aus. Dabei kommen gleich mehrere Vorgänge zusammen.

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Dortmunder "stadtenergie" soll Kunden um Millionen betrogen haben

Für die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) wird es offenbar noch teurer als zuerst angenommen. Es geht um gleich zwei Vorgänge: Zum einen ist da der Skandal um die DEW-Tochter "stadtenergerie GmbH". Durch geschönte Bilanzen soll dort ein Schaden in Höhe von 74 Millionen Euro entstanden sein. Diesen 74-Millionen-Euro-Verlust hat die DEW jetzt auch offiziell bestätigt. Bereits im Frühjahr seien fehlerhafte Abrechnungen bei der "stadtenergie" aufgedeckt worden. Seitdem seien externe Experten im Auftrag der DEW jedem einzelnen Abrechnungsschritt nachgegangen und hätten dabei weitere Anhaltspunkte für Rechtsverstöße gefunden. Die Staatsanwaltschaft ist informiert und prüft jetzt das weitere Vorgehen. Der voraussichtliche Verlust der "stadtenergie" in Höhe von 74 Millionen Euro werde nun durch die DEW aufgefangen.

Dortmunder Energie- und Wasser soll über Dubai teures Gas gekauft haben

Zum anderen geht es um die DEW21 selbst und ihre Art der Energiebeschaffung. Im Jahr 2022, auf dem Höhepunkt der Energiekrise, soll sich die DEW zu sehr hohen Preisen mit Gas eingedeckt haben. Und das für einen sehr langen Zeitraum, nämlich über drei Jahre. Gaskunden der DEW zahlen aktuell mit Laufzeit knapp 11 Cent pro kWh, bei Mitbewerber liegt der Gaspreis zwischen 7 und 10 Cent. In der Grundversorgung nimmt DEW sogar knapp 15 Cent pro kWh. Diese Vorgänge werden aktuell von einem externen Wirtschaftsprüfer untersucht. Außerdem sind die Aufsichtsräte von DEW und DSW damit befasst.

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