Mordkomplott gegen Lehrer in Dortmund: Zweites Urteil erwartet

Nach dem versuchten Mord an einen Lehrer an einer Gesamtschule in Dortmund-Dorstfeld soll es heute (23.10.) das zweite Urteil in dem Fall geben. Im Mai 2019 war der Dorstfelder Lehrer von drei Jugendlichen in einen Hinterhalt gelockt worden.

Landgericht Dortmund
© Radio 91.2

Prozess in Dortmund: Versuchter Mord wegen schlechter Noten

Mehr als vier Jahre nach einem versuchten Mord an einem Lehrer aus Dortmund wird heute (23.10.) ein neues Urteil erwartet. Drei Schüler einer Gesamtschule in Dortmund-Dorstfeld wollten den Lehrer offenbar mit Hämmern erschlagen. Der mutmaßliche Täter wurde im ersten Prozess noch freigesprochen. Das Gericht ging davon aus, er habe den Versuch freiwillig aufgegeben. Den als Tatwaffe vorgesehenen Hammer habe er zu weit in seine Hose geschoben, um ihn erreichen zu können. Das war dem Bundesgerichtshof zu wenig und das Landgericht in Dortmund musste den Fall neu aufrollen.

Hintergrund: Zwei Verurteilungen, ein Freispruch am Landgericht Dortmund

Der 23-Jährige hat den Richtern gesagt, er habe damals Gewissensbisse bekommen und deshalb freiwillig entschieden, doch nicht mit einem Hammer auf den Lehrer einzuschlagen. Deshalb könne er nicht wegen versuchten Mordes bestraft werden. Das Landgericht hatte den Angeklagten in einem ersten Prozess freigesprochen. Die Revision der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil hatte jedoch Erfolg.

Bundesgerichtshof gegen Urteil aus Dortmund

Das Dortmunder Landgericht verurteilte den Haupttäter zu drei Jahren Jugendhaft. Ein zweiter Schüler musste mehrere Wochen in Arrest. Der dritte war nach Ansicht der Richter aus freien Stücken aus dem Mordkomplott ausgestiegen. Ihn sprachen sie frei. Die Staatsanwaltschaft legte Revision ein. Sie hielt den Freispruch rechtlich für nicht vertretbar. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe gab ihr Recht und hob den Freispruch wieder auf. Deswegen muss der Prozess gegen den mittlerweile 23-Jährigen noch einmal neu aufgerollt werden.

Weitere Meldungen